Angekommen in Augustów, letzte Nacht in Polen!
Heute Nacht hatte ich noch ein unheimliches Erlebnis. Um 3:29 hat mich ein lautes Blöcken geweckt. Habe mir erst nicht viel dabei gedacht doch das Schreien wurde immer lauter und kam immer näher. Plötzlich war das Vieh so nahe das ich es um mein Zelt laufen gehört habe und saß aufrecht im Zelt. Es waren Hufgeräusche zu hören wie bei einem Pferd. Nehme einmal an es könnte ein brünftiger Hirsch gewesen sein oder ein Elch, diese gibts ja auch in der Gegend. Raus geschaut hab ich aber lieber nicht, am Ende hätte es mich als Feind angesehen und mich angegriffen. Denke aber ehr einmal das es ein Hirsch gewesen ist, habe gestern auch erst ein Reh vertrieben als ich mein Nachtlager aufschlug.
Bin um 7:30 Uhr nach doch 8,5 h Schlaf erholt aufgewacht. Alles zusammengepackt und um 9:30 Uhr aufgebrochen, beim Zusammenpacken wurde ich einmal wieder von den häufig vorkommenden Stechmücken überfallen. Noch schnell Kette gespannt, Öl nachgefüllt und los gings. Doch mein tolles Navi hatte alle Einstellungen und Routen vergessen. Glücklicherweise hatte ich die Routen noch einmal sicherheitshalber gespeichert. Da ich aber ja schon in der eigentlichen Route war musste ich erst wieder eine Weile basteln bist es mir den Weg zeigen wollte. Und das Beste, nach ungelogen 30 Sekunden Fahrt stand am Straßenrand ein Werbeschild für ein Hotel. Eine Minute später war ich da. Naja, so hätte ich ja nachts nichts erlebt.
Bald erreichte ich den Białowieźa Nationalpark welcher der älteste Nationalpark Polens ist und direkt an der Grenze zu Weißrussland verläuft. In ihm hausen Elche, Bären, Wölfe und sogar Wisente. Diese sind natürlich nur sehr selten vertreten so das ich mir gar keine Hoffnungen vorab machte. Zu sehen bekommen habe ich allerdings einen Fuchs, viele Frösche und eine kleine Katze.
Die "Straßen" im Nationalpark waren Waldboden und mit hunderten von Schlaglöchern versehrt. Teilweise kam schon wieder Abenteuerstimmung auf, an einige Stellen kommt wohl nicht all zu oft jemand vorbei, musste einen verrodeten Baum von der "Straße" heben um weiterfahren zu können. Als ich mit meiner Tour durch den Park fast fertig war wollte mich mein Navi einen gesperrten Weg leiten, musste dann den Weg ein kleines bisschen abkürzen nachdem ich mich erst auf einer nicht mehr markierten Strecke verfahren hatte. Waren aber gut und gerne heute 50 km Offroad, obwohl natürlich lang nicht so beschwehrlich wie Ligurien & Co, dafür voll bepackt, bei jedem Schlagloch musste ich um meine Koffer Angst haben und auch das Gepäck mehrfach neu vertauen. Muss aber sagen, die Fahrt durch den Nationalpark hatte sich wirklich gelohnt, Natur pur, ich kam an einigen schöne Ecken Erde vorbei.
Auf dem Weg dann nach Augustów ging mir der Sprit aus so das ich auf Reserve umschalten musste. Wie schon fast selbstverständlich gab es genau ab diesem Punkt keine Tankstellen mehr obwohl vorher alle 10 km eine. Als ich dann 50 km auf Reserve gefahren bin wurde mir doch etwas mulmig und ich befragte mein Navi. Zuerst führte es mich zu keiner Tankstelle, danach in irgend so ein Kaff, hier gab es dann glücklicherweise eine Zapfsäule. Zurück auf der Straße auf der ich zuvor fuhr, 30 Sekunden gefahren, ihr könnt es euch vorstellen... Das nächste Mal fahr ich einfach eine Minute weiter wenn ich am Punkt bin an dem ich aufgeben will.
Kam dann auch schon ca. um 16:45 Uhr in Augustów an, ein Ort am östlichen Rand der Masurischen Seenplatte nicht weit von den Grenzen zu Russland - Kalingrad, Litauen und Weißrussland entfernt. Ein Hotel war schnell gefunden wenn hier auch das Zimmer 150 Zlotty kostet, dafür war letzte Nacht ja günstig. Zimmer wie auch das letzte Mal in Ordnung und WLAN gratis. Oben im Zimmer gleich frisch gemacht, so konnte es um 18:00 Uhr noch einmal losgehen ins Kaufland. Hier wollte ich mir etwas zu Essen organisieren, hatte noch 30 Zlotty die ausgegeben werden mussten. Habe für umgerechnet 6 ? folgendes bekommen: 500 Gramm Hackfleisch für Burger, einen Salat dessen Namen ich nicht nennen kann, eine Butter, eine ganze kleine Salami, ein Kakaogetränk, Räucherlachs und 9 Brötchen. Lebensmittel hier also etwas günstiger als in Deutschland.
Unterwegs bemerkte ich dann das mein Motorrad ölte, glücklicherweise war nur der Kettenöler losvibriert und ölte nun aus dem falschen Loch. Am Hotel angekommen gabs erst einen kleinen Kundendienst an der DR. Die Kette konnte ich schon wieder spannen, glaub der Kettensatz ist bald hinüber, auch wenns noch für einen Wheely zwischendurch gereicht hatte. Kettenöler wurde wieder montiert, die Schraube vom rechten Rückspiegel befestigt und eine Schraube beim Kofferträger ersetzt die es wohl hinausvibriert hatte. Das wars dann auch schon, hält bis jetzt also ganz gut.
Jetzt oben war ich "schnell" Essen zubereiten. Die Lachsbrötchen waren einwandfrei doch das "Hackfleisch", keine Ahnung was das war. Braun wurde es nicht und blieb immer rosa egal wie lang ich es auf meinem Gaskocher hier auf dem Hotelschreibtisch kochte. Naja, hab mal ein bisschen davon gegessen, lieber etwas mehr Salat. Nenne es Undefinierbares mit Pommesgewürz. Schmiere mir jetzt noch meine Salamibrötchen für den Tag morgen, versuche das schwarze Fleisch aus meiner Pfanne zu kratzen und werde dann noch etwas auf meinem Laptop anschaun und zeitig zu Bett gehen. Morgen versuche ich wie immer Früh heraus zu kommen da ich wenn möglich gleich bis Estland durchfahren will. Die Strecke ist dann zwar etwas weiter als geplant, dafür hätte ich dann auch einen kompletten Ruhetag auf den ich mich sehr freuen würde.
Gefahren bin ich heute etwas über 420 km. Das Wetter war sonnig, teilweise bewölkt aber meist windig. Man musste schon achten auf der Straße zu bleiben gerade wenn einem ein 40 Tonner mit über 100 Sachen entgegen kam und den Wind verstärkte. So bin ich mit dem Wetter allerdings zufrieden, hauptsache kein Gewitter.
Das versprochene Storchenbild, gab heute einige zu sehen:
Im Białowieźa Nationalpark:
Dito:
Baum im Weg:
Masurische Seenplatte:
Helmkamera Video zu diesem Tag:
Alle weiteren Fotos dieser Tour:
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Google Earth KML-File. Einfach herunterladen und mit Google Earth öffnen. Ihr seht genau wo ich gefahren bin, wurde per GPS mitgeloggt:
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