Heute sind wir wieder um 8:30 Uhr aufgestanden, zumindest ich, Thorsten war schon wach. Aber bei 3,8 Grad musste ich auch nicht noch ehr aufstehen. Thorsten hatte bereits die CDI an seiner DR getauscht in der Hoffnung, dass zumindest die Elektronikprobleme verschwinden. Wir aßen noch ein paar Kekse und gegen 9:30 Uhr ging es auch schon wieder los. Beim Anziehen meiner Motorradstiefel riss mir das Futter des linken Stiefels, was mir während der Fahrt ganz schön am Beim scheuerte. Wetter leicht bewölkt aber auch sonnig.
Zuerst fuhren wir den Mont Jafferau an wessen Einstieg gleich wenige Kilometer neben dem Campingplatz lag. Unterwegs schmiss ich meine DR beim Absteigen weg weil ich Fotos machen wollte. Ständer sollte man schon heraus klappen. Naja, Kupplungshebel leicht krumm, stört nicht, und Schalthebel wieder krumm, erneut gerade gebogen. Thorsten erwischte mit seinem Fuß eine Wurzel welcher dadurch umgedreht wurde, muss wohl ziemlich weh getan haben. Wahrscheinlich eine Bänderdehnung.
Beim Aufstieg inspizierten wir mehrere alte Ruinen und fuhren durch einen 900 m langen in den Fels gemeißelten U-förmigen einspurigen Tunnel ohne Beleuchtung. An die vollkommene Dunkelheit muss man sich erst einmal gewöhnen. Außerdem war es nass und kalt, es hat von der Decke getropft und die Fahrbahn war nicht wirklich gut, geschweige denn eine normale Straße, aber eine Erfahrung war es allemal wert. Oben angekommen auf 2801 m Höhe befand sich ein altes Fort. Die Aussicht von hier ist wirklich spitze, man kann in alle Himmelsrichtungen sehr weit sehen. Eine geführte 4x4 Gruppe aus der Schweiz gesellte sich oben zu uns. Bis ganz hoch aufs Fort konnten aber nur wir mit unseren Motorräder fahren. Hinab ging es dann eine sehr steile Skipiste hinunter.
Als nächstes nahmen wir uns den Colle Sommeiller vor, welcher das Höchste unserer Ziele werden sollte. Zwischen dem Mont Jafferau und dem Colle Sommeiller kamen wir an der Rifugio Scarfiotti, dem Platz der Stella Alpina vorbei, dem höchstgelegenen Motorradtreffen in Europa. Wir wollten aber natürlich noch ein gutes Stück weiter. Die Auffahrt bot landschaftlich viel und auch einige kleine Flussdurchfahrten haben wir uns nicht nehmen lassen. Nach oben wurde der Schotter, besser gesagt die dort auf der Strecke liegenden Steine, immer größer und es wurde zunehmend kälter. Selbst an einigen Schneefeldern kamen wir noch vorbei. Auf 3035 m Höhe angekommen zog der Wind garstig und es tröpfelte eine Zeit lang.
Wir haben es uns nicht nehmen lassen und haben den Fahnenhügel bestiegen. Hochfahren war leider nicht, da dort eine Barriere aufgebaut war. So mussten wir wohl oder übel zu Fuß hoch wandern. Obwohl es nicht weit war, viel jeder Schritt schwer. Die Luft hier war doch recht dünn. Nun standen wir da auf 3085 m Höhe.
Der Colle Sommeiller ist übrigens der höchste anfahrbare Punkt in den Alpen. Wir sind dann noch um den Schmelzwassersee Lago Sommeiller gewandert, welcher dieses Jahr ziemlich klein ist. Nachdem wir uns verewigt hatten, fuhren wir auch wieder hinab und machten es uns unten an einem Stausee im Tal erst einmal gemütlich und gönnten uns eine Brotzeitpause.
Da wir erst 15:30 Uhr hatten beschlossen wir noch die Auffahrt von Savoulx zu fahren und haben dort noch einmal unsere Runden gedreht.
Um 17:00 Uhr sind wir dann auch nach 129 km wieder am Campingplatz angekommen.
Am Campingplatz inspizierten wir erst einmal die Mopeds. Mir hat es wohl unterwegs einen Stein an die Kettenführungsschiene geschlagen, diese hing nur noch teilweise an der Schwinge. Naja, nicht so schlimm. Dann noch ein bisschen Öl nachgefüllt und gut war. Kette spannen mussten wir komischerweise beide noch nicht. Bei Thorsten haben wir auch noch einmal Öl nachgefüllt. Heute hatte sein Motorrad nicht ganz so schlimm geraucht aber doch etwas Öl verbraucht. Da seine Maschine unterwegs auch nicht ausgegangen ist, hat die getauschte CDI wohl etwas gebracht. Dafür kann man seinen linken Spiegel wohl entsorgen, diesen hat es kaputt vibriert.
Haben noch schnell die Motorräder auf den Hänger geladen da wir hier mit allem durch sind. Wir werden uns morgen auf den Weg nach Cuneo machen, wo es Früh hoffentlich etwas wärmer sein wird als hier in Salbertrand. Morgen früh werden wir dann packen und weiter fahren.
Beim Ausziehen meines Stiefels stellte ich am Abend fest, dass mein Bein gut aufgescheuert war, sieht nicht schön aus und fühlt sich auch nicht gut an. Gerade noch geduscht und nun geht es erst einmal in die Pizzeria Lokus zum Pizza essen. Soweit zu heute?
Früh ist es doch recht kalt:
4x4 im Anmarsch:
Ausblick vom Jafferau:
Platz der Stella Alpina:
Was sagt das GPS zur Höhe?
Auf dem Fahnenhügel des Sommeiller, wir haben es geschafft:
Brotzeitpause:
Hier geht ein Wasserfall hinunter:
Helmkamera Video zu diesem Tag:
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Google Earth KML-File. Einfach herunterladen und mit Google Earth öffnen. Ihr seht genau wo wir gefahren sind, wurde per GPS mit geloggt:
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